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Warum wurde Jesus gekreuzigt?

Warum wurde Jesus gekreuzigt? © vladischern - fotolia.com
10 Feb
2017

Warum hat sich Gott gerade die Methode des Kreuzes zur Erlösung ausgedacht? Wäre auch eine andere Methode denkbar

Die Methode der Kreuzigung wird im AT nicht direkt erwähnt, wohl aber werden mehrere Details prophetisch genannt, die allein auf die Kreuzigung zutreffen wie z. B. in Psalm 22,17: „Sie haben meine Hände und Füße durchgraben."Paulus bezieht die alttestamentliche Aussage „Ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott"(5 Mose 21,23) auf den gekreuzigten Jesus (Galater 3,13). Die von den Persern übernommene Hinrichtungsart galt bei den Römern als die „grausamste, entsetzlichste" (Cicero) und „schändlichste" (Tacitus). Das Kreuz lag im Plan Gottes; Jesus „erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht" (Hebräer 12,2). „Er ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz" (Philipper 2,8).

Ob eine andere Methode des Todes - etwa durch Steinigen, Enthaupten, Vergiften, Ertränken - auch denkbar wäre, ist durch die Analogie von Fall und Erlösung auszuschließen: An einem Baum (1 Mose 2,17: Baum der Erkenntnis) kam die Sünde in die Welt; an einem Baummusste sie getilgt werden: Das Kreuz von Golgatha ist der Baum des Fluches (Galater 3,13): Jesus stirbt ehrlos und aus jeder menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen: Er ist verflucht.

Das Mosegesetz spricht über den Sünder den Fluch aus. Dieser liegt seit dem Sündenfall auf allen Menschen. Jesus hat den Fluch Gottes über die Sünde an unserer Statt auf sich genommen. Das Wort vom Kreuz ist nun die befreiende Botschaft für alle Menschen, die durch ihre Sünde prinzipiell unter dem Fluch stehen.

Papst Johannes Paul II bezeichnete Auschwitz einmal als das Golgatha des 20. Jahrhunderts. In diesem Sinne gibt es heute eine theologische Richtung, die Jesus in Solidarität sieht mit anderen Leidenden, Gefolterten und Ermordeten, die wie er gelitten haben und eines grausamen Todes gestorben sind. Aber: Der Kreuzestod Christi darf nie und nimmer mit dem Tod anderer Menschen, sein Kreuz auch nicht mit den vielen anderen Kreuzen, die um Jerusalem oder Rom standen, verglichen werden. Es hat, weil es das Kreuz des Christus, des Gottessohnes ist, eine andere „Qualität" als alle anderen Kreuze. Er durchlitt nicht nur die Ungerechtigkeit der Mächtigen in dieser Welt, sondern als einziger den Zorn Gottes über die Sünde. Nur er allein war das Opferlamm, das stellvertretend „für viele" das Gericht Gottes trug. „Das Wort vom Kreuz"(1 Korinther 1,18) ist seitdem das Zentrum aller christlichen Verkündigung. Paulus hat darum nur eines mitzuteilen: „allein Jesus Christus, den Gekreuzigten" (1 Korinther 2,2). A. L. Coghillzeigt uns die Kreuzesbedeutung in einem bekannten Erweckungslied:

„Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt,  wird heil zu derselben Stund; drum blick nur auf ihn, den der Vater geschickt,  der einst auch für dich ward verwundt."

Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

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Werner Gitt

Dir. u. Prof. a. D. Dr. - Ing. Werner Gitt aus Braunschweig ist Autor und gern gehörter Redner. Bis 2002 leitete er als Direktor und Professor den Fachbereich Informationstechnologie bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Webseite: wernergitt.de/